Christian Troll stellt in seinem Beitrag ausgewählte Gebetstexte der Hadsch vor und analysiert ihre zentralen Aussagen:
„Die zitierten Gebete veranschaulichen die Grundhaltung und das tiefste Verlangen der vom Koran rechtgeleiteten Seele. Sie erbittet den Zustand des Rechtgeleitetseins, das Licht der Rechtleitung, das möglichst intensive Durchdrungenwerden mit der Gabe des Lichtes Gottes. Sie bittet um wahre Abkehr und Umkehr vom Ungehorsam der Sünde, um Vergebung im Gericht und um das Geschenk des Paradieses. Die Gebete fließen aus dem Glauben an die Rechtleitung hervor und geben ihm Ausdruck. Die Gabe des Paradieses beinhaltet Vergebensein, Nähe zu Gott und Leben in seinem Licht. Diese Gabe steht noch aus. Sie wird innig erbeten.“
Die Gehalte der Gebete werden in ihrem Zusammenspiel mit den Riten, die sie begleiten daraufhin untersucht, welche Beziehung zwischen Gott und Mensch sie zum Ausdruck bringen:
„Der Gott der Pilgergebete ist der exklusiv Eine, allen und allem absolut Überlegene, der Unermessliche, allein Beständige, Unantastbare und Unverwundbare. Genau als solcher manifestiert sich dieser Gott als in unzähligen Wohltaten unendlich großzügig, milde, nachsichtig, vergebend, nahe, mitfühlend, außerdem als rechtleitend mit seinem Licht (nūr) und sorgend in seiner überfließenden Huld (faḍl).“
Schließlich vergleicht Troll diese Charakterisierungen mit Vorstellungen von Erlösung und Rechtleitung im Christentum, insbesondere in den Schriften des Neuen Testaments.