Wer wir sind
Das Theologische Forum Christentum – Islam entstand als Initiative von christlichen und muslimischen Theolog*innen. Sein Spezifikum ist die theologisch-wissenschaftliche Ausrichtung. In den ersten zehn Jahren seines Bestehens hat das Theologische Forum Christentum – Islam zentrale theologische Themen christlich-islamischer Beziehungen bearbeitet (z. B. Gebet, Schriftverständnis, Gottesfrage etc.) und sich dabei auch für die Einrichtung von Instituten für islamische Theologie an deutschen Universitäten eingesetzt. Inzwischen ist die Gründung von sechs Instituten erfolgt, wodurch auch strukturell ein Dialog auf Augenhöhe in einem ausdifferenzierten Feld möglich ist. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat sich das Theologische Forum Christentum – Islam die Aufgabe gestellt, verstärkt gesellschaftliche Phänomene sowie Fragen und Erkenntnisse anderer Wissenschaften theologisch-kooperativ zu bearbeiten. Das Forum verfolgt aktuelle Entwicklungen im Feld der christlich-islamischen Beziehungen und bezieht auch die Nachwuchswissenschaftler*innen gezielt mit ein, u.a. durch die mit der Forumsarbeit verbundene Studienwoche.
Unsere Ziele
Die Arbeit des Theologischen Forums Christentum – Islam verfolgt die folgenden Ziele:
Interreligiöse Öffnung
Das Theologische Forum Christentum – Islam steht für dialogorientierte, füreinander offene islamische und christliche Theologien. Es fördert die dialogische Bearbeitung theologischer Fragen und begleitet in diesem Zusammenhang sowohl den weiteren Aufbau islamischer Theologie in Deutschland als auch die interreligiöse Öffnung christlicher Theologie. Das Theologische Forum Christentum – Islam arbeitet darauf hin, dass der kontinuierliche und hermeneutisch reflektierte Blick auf die jeweils andere Religion Teil des Selbstverständnisses einer jeden Theologie wird, eingebettet in einen Prozess gemeinsamen Lernens.
Vernetzung
Das Theologische Forum Christentum – Islam ist ein gemeinsames Projekt von islamischen und christlichen Theolog*innen, das unabhängig arbeitet. Es findet jedoch in enger Abstimmung mit den verschiedenen Zentren für islamische Theologie statt und ist über die mitwirkenden christlichen Theolog*innen mit unterschiedlichen Einrichtungen und Foren der christlichen Theologien verbunden. Dabei kommt der bundesweiten Vernetzung dialogbezogener Forschung eine zentrale Rolle zu.
Interdisziplinarität
Das Theologische Forum Christentum – Islam ermöglicht den interdisziplinären Austausch über unterschiedliche Projekte im Bereich islamischer und christlicher Theologien sowie ihrer Nachbarwissenschaften (Religions-, Kultur- und Sozialwissenschaften).
Gesellschaftspolitische Relevanz
Das Theologische Forum Christentum – Islam bearbeitet gesellschaftspolitisch relevante Themen aus theologischen Perspektiven. Damit ist es verortet in den Kontexten gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse des Umgangs mit Differenzen und gibt Impulse für Wissenschaft, Religionsgemeinschaften, Politik und Zivilgesellschaft. Das schließt auch Klärungsprozesse in strittigen und kontroversen Themen ein.
Dialogorientierte Hermeneutik
Das Theologische Forum Christentum – Islam arbeitet mit einer dialogorientierten Hermeneutik. Dabei geht es darum, eigene Traditionen selbstkritisch zu reflektieren, Positionen der je anderen Religion zu verstehen und Konsens wie Differenz gleichermaßen Raum zu geben. Das Eigene kann so im Licht des Anderen neu wahrgenommen und der kooperative Umgang mit religionsübergreifenden Herausforderungen weiterentwickelt werden.
Geschichtsbewusstsein
Das Theologische Forum Christentum – Islam leistet einen Beitrag zur kritischen Reflexion der spannungsvollen Geschichte christlich-muslimischer Beziehungen und fördert hierdurch auch ein besseres wechselseitiges Verstehen in der Gegenwart.
Wissenschaftstransfer
Das Theologische Forum Christentum – Islam ist auch ein Ort des Transfers zwischen Wissenschaft und Praxis. Es stellt dabei die gesellschaftliche Bedeutung theologischer Erkenntnisse heraus. Neben Wissenschaftler*innen gehören Journalist*innen, Dialogbeauftragte von Kirchen und islamischen Organisationen sowie Vertreter*innen von Stiftungen und der Politik zu seinen wichtigsten Zielgruppen.
Kontextualität
Das Theologische Forum Christentum – Islam ist in Deutschland verortet und arbeitet in deutscher Sprache. Es bezieht dabei Personen und Perspektiven aus verschiedenen, überwiegend europäischen Ländern ein, u. a. aus der Türkei, den Ländern des Balkans, Österreich, Polen und Großbritannien. Dadurch findet auch ein Austausch auf europäischer Ebene statt.
Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe des Theologischen Forums Christentum – Islam dient der Koordinierung sowie Planung der Forumsarbeit. Sie setzt sich gegenwärtig zusammen aus neun Personen aus dem Bereich der islamischen und christlichen akademischen Theologie. Institutionell wird die Arbeit der Steuerungsgruppe unterstützt durch die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In deren Tagungshaus in Stuttgart-Hohenheim finden auch die alljährlichen Tagungen des Forums statt. Die Aufgaben der Steuerungsgruppe sind die Planung und Vorbereitung der Jahrestagungen sowie die Reflexion der jeweils vergangen Tagungen. Im Blick auf die Tagungen gehört dazu auch die Herausgeberschaft der Tagungsbände und die Reflexion über die grundsätzliche Ausrichtung und thematische Schwerpunktsetzung des Theologischen Forums. Schließlich bedeutet die Arbeit in der Steuerungsgruppe stets auch gemeinsame Reflexion über aktuelle gesellschafts- und religionspolitische Fragestellungen. Daneben kommen auch Möglichkeiten der Vernetzung mit Initiativen und Akteur*innen in den Blick, die der thematischen Arbeit des Forums nahestehen. Neben der laufenden Kommunikation und der Begegnung im Rahmen der Jahrestagung gibt es interne Arbeitstreffen zur konzentrierten gemeinsamen Arbeit.
Teil der Steuerungsgruppe sind: