Bechmann diskutiert in ihrem Aufsatz den Umgang mit Gewalt in biblischen Texten aus christlicher Perspektive.
Sie zeigt auf, dass die Bibel als Heilige Schrift auch Texte enthält, die Gewalt legitimieren. Dies stellt eine Herausforderung dar. Bechmann arbeitet verschiedene Lösungsansätze heraus: Man könne problematische Texte aussondern, fundamentalistisch lesen oder sie historisch-kritisch einordnen. Sie plädiert für eine differenzierte Hermeneutik, die die Texte ernst nimmt, aber nicht bedingungslos bejaht.
Wichtig sei, so Bechmann, die Fremdheit mancher Texte auszuhalten und die eigene Perspektive zu reflektieren. Oft böten die Texte selbst Ansätze zur Kritik, wenn man die Opferperspektive einnehme. Ziel sei es, die Gewalt als solche erkennbar zu machen und für Gerechtigkeit und Versöhnung einzutreten. Wie Bechmann betont: „Die Perspektive eines gerechten und barmherzigen Gottes bewirkt Widerstand gegen diese Erzählung.“
Insgesamt plädiert Bechmann für einen bewussten und verantwortlichen Umgang mit Gewalttexten, der Raum lässt für Pluralität und Kritik. Dies ermögliche eine Bibelhermeneutik, die Gewalt weder ignoriert noch befördert.