Ataman diskutiert in seinem Aufsatz das Problem der „dunklen Seite Gottes“ und Deutungen des Leids aus islamischer Perspektive.
Er zeigt auf, dass der Koran keine einheitliche Lehre vom Leid enthält, sondern unterschiedliche Deutungen bereithält. Leid kann als Prüfung, Erziehungsmittel, Strafe oder auch Heilung verstanden werden. Ataman argumentiert, dass nicht Gott allein für das Leid verantwortlich ist, sondern auch der Mensch mit seinem freien Willen und seiner Vernunftbegabung.
Weiter arbeitet Ataman verschiedene Kategorien des Bösen heraus – moralisches, metaphysisches und physisches Übel – und kritisiert Ansätze der Theodizee, die Gott für alles Leid verantwortlich machen. Stattdessen plädiert er für eine „Anthropodizee“, die die Verantwortung des Menschen betont.
Insgesamt zeigt Ataman auf, dass der Koran das Leid mehrdimensional deutet. Muslime sind aufgerufen, auf Gott zu vertrauen, aber auch selbst Verantwortung für die Minderung von vermeidbarem Leid zu übernehmen. Wie Ataman betont, hat dabei die Frage „Tun wir unser Bestes?“ Vorrang.