Christentum und Islam kultivieren eine besondere Sensibilität für die Unergründlichkeit und Unverfügbarkeit des Menschen. Gleichwohl geht es ihnen darum, den Menschen und seine Stellung in Welt und Gesellschaft zu verstehen und zu deuten, worin bestimmte Menschenbilder zum Ausdruck kommen. Dazu gehört auch, den Menschen als leiblich verfasstes Wesen ernst zu nehmen und bestimmte mit Leiblichkeit, Sexualität und Genderrollen verbundene Vorstellungen kritisch zu beleuchten. Die Einsicht in die Grenzen menschlichen Begreifens bedeutet zugleich ein Wissen auch um die eigene Unergründlichkeit und kann somit vor Reduktionen des Menschseins bewahren helfen.
Diese ganzheitliche Perspektive zeigt sich auch darin, dass Leid und Sterben in der christlichen und muslimischen Betrachtung des Menschen nicht ausgespart bleiben, doch zugleich in eine Hoffnungsperspektive eingebunden sind. Menschen gerade in schwierigen Situationen zu begleiten und zu unterstützen, ist der Anspruch von Seelsorge. Deren Grundlagen, Aufgaben und Herausforderungen werden in den Themenbearbeitungen des Theologischen Forums Christentum – Islam ebenso reflektiert wie Fragestellungen in den Praxisfeldern der Bildung: Das Verständnis des eigenen Selbst und dessen Bezüge zur sozialen, kulturellen und natürlichen Umwelt zu fördern, ist ein Anspruch von Bildung verschiedener Art. Dabei rücken besonders (inter-)religiöse Bildung und Religionsdidaktik ebenso wie z.B. Gestaltungsfragen des Religionsunterrichts und religionspolitische Klärungen ins Interesse des Forums.
Die Frage nach dem, was gut bzw. richtig ist und unter welchen normativen Rahmenbedingungen menschliches Leben glückt und Zusammenleben gelingt, verbindet die Fragen nach dem Menschsein mit Fragen der Gesellschaftsgestaltung [Link zu Gesellschaft gestalten]. Dabei sind beispielsweise das Verhältnis religiös konturierter Deutungen [Link zu Glauben denken] zu politisch-rechtlichen Konzepten wie insbesondere den Menschenrechten auch interreligiös von hoher Bedeutung und Aktualität.
Ruben Schneider behandelt die Frage, inwiefern die katholische Sexualanthropologie und -moral der LGBTIQ*-Community entgegenkommen kann, ohne die aristotelisch-thomistische Naturrechtslehre aufgeben zu müssen. Schneider argumentiert zunächst, dass…
Lana Sirri setzt sich mit der Frage auseinander, wie der Islam Geschlechterrollen und -identitäten konstruiert. Sie zeigt auf, dass traditionelle Auslegungen des Koran oft benutzt werden,…
Christoph Rogers fasst die zentralen Thesen und Argumente des Forums zusammen. Kerstin Palm habe den Begriff der „Plastizität“ in die Diskussion eingebracht, um ein interdependentes Objektverständnis…
Dina El Omari diskutiert die Frage, wie die Kategorie Gender im Islam verstanden wird und welche Herausforderungen sich daraus für die islamische Ethik ergeben. Im Koran…
Thomas Laubach analysiert die Bedeutung der Gender-Kategorie für die Theologische Ethik. Er argumentiert, dass Gender ein zentrales Feld gesellschaftlicher, politischer und religiöser Diskurse ist und vor…
Franziska Schmid diskutiert das Thema Gendergerechtigkeit im Spannungsfeld gesellschaftlicher und religiöser Aushandlungsprozesse. Zunächst referiert sie die Perspektiven verschiedener Akteure aus Praxisfeldern wie Kirche, Kommune und Universität.…
Im abschließenden Beitrag resümieren Christian Ströbele und Amir Dziri die Beiträge des Bandes Theologie – gendergerecht?. Dabei identifizieren sie drei größere Themenstränge: „1. Das gegenwärtige diskursive…
Das erste deutsche Islamkolleg hat seine Arbeit aufgenommen. Dr. Christian Ströbele, Leiter des Akademie-Fachbereichs interreligiöser Dialog, erläutert die Aufgaben. Das erste deutsche Islamkolleg startet mit der…
Der Aufsatz „Optionalität religiöser Bindung aus islamisch-religionspädagogischer Perspektive“ von Fahimah Ulfat behandelt die Frage nach der Bedeutung von Individualisierungs- und Säkularisierungsprozessen für muslimische Kinder und Jugendliche.…
Der Beobachterinnenbericht „Optionalität religiöser Bindung“ von Gudrun Becker fasst die Diskussion nach den Vorträgen von Fahimah Ulfat und Rita Burrichter auf dem Forum „Säkular und religiös“…
Warum stellt die Frage nach einer geschlechtergerechten Theologie noch immer eine solche Provokation dar? So fragten Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Frankfurt) und JProf. Dr. Armina Omerika…
Miriam Leidinger befasst sich mit der Frage, wie aus christlich-theologischer Perspektive das Verhältnis von Macht und Geschlecht bestimmt wird. Sie zeigt in einer systematischen Analyse die…
Agata S. Nalborczyk behandelt das Thema der feministischen Exegese von Bibel und Koran sowie die praktische Umsetzung der Geschlechtergerechtigkeit in christlichen und muslimischen Gemeinschaften. Sie zeigt…
Vanessa Walkers Essay ist aus der Studienwoche 2018 hervorgegangen und wurde mit dem ersten Preis des Essay-Wettbewerbs ausgezeichnet. Der Essay möchte „mögliche Ansätze einer gemeinsamen Religionsanthropologie…
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