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Gender als Herausforderung Theologischer Ethik

Dina El Omari diskutiert die Frage, wie die Kategorie Gender im Islam verstanden wird und welche Herausforderungen sich daraus für die islamische Ethik ergeben.

Im Koran werde zwar einerseits die ontologische Gleichrangigkeit der Geschlechter betont, andererseits aber auch auf biologische und funktionale Geschlechterunterschiede verwiesen. Während Aussagen zur Schöpfung und Eschatologie im Koran die Gleichwertigkeit der Geschlechter vor Gott unterstreichen würden, spiegeln Rollenzuschreibungen eher die patriarchal geprägten Strukturen des 7. Jahrhunderts wider. El Omari arbeitet heraus, dass eine wortwörtliche Auslegung dieser Rollenzuschreibungen heute die Frau zum Objekt degradiere und ihre Subjektwerdung behindere. Sie skizziert verschiedene ethische Herausforderungen, die sich daraus ergeben, wie etwa Fragen der Selbstbestimmung über den weiblichen Körper, des Ehe- und Scheidungsrechts oder der Ablehnung unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten.

Ein Lösungsansatz sei, den Menschen generell als Subjekt wahrzunehmen, was schon im Koran angelegt sei. Sie betont: „Die Subjektwerdung des Menschen [kann] eine wichtige Hilfestellung leisten und sollte daher in weitere Überlegungen einfließen.“ Abschließend diskutiert sie das Beispiel interreligiöser Eheschließungen und argumentiert, dass hier die Frau als gleichberechtigtes Subjekt anerkannt werden müsse.

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