Andreas Hasenclever, Professor für Friedensforschung und Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft (IfP) der Universität Tübingen, umreißt das Verhältnis von Religionen zu Gewalteskalation.
Hasenclever führt aus, dass bewaffnete Konflikte politische Mobilisierung voraussetzen. Da dies keine triviale Bedingung darstelle, setze dies strategisch denkende Eliten voraus, die ihre Anhängerschaft von der Machbarkeit und Notwendigkeit eines bewaffneten Konflikts überzeugen.
Der Rückgriff auf religiöse Ideen und Überlieferungen als Wege zu solcher Mobilisierung sind Hasenclevers besonderes Untersuchungsfeld. Dabei erläutert er, in welcher Weise Religonen die Identität, Ideologie und Interessen von Gruppen beeinflussen können.
Schließlich stellt er religiöse Autonomie, Bildung und Öffentlichkeit sowie religiöses Bewusstsein als Faktoren heraus, die den für Konflikte vereinnahmenden Rückgriff auf Religionen unterbinden können.
Es handelt sich um einen Plenumsvortrag beim Theologischen Forum Christentum – Islam 2023, das sich dem Themenfeld „Herausforderung Frieden“ widmete.