„Das Thema Gebet hat sich den Erwartungen entsprechend als ein äußerst geeigneter Ausgangspunkt für eine theologische Reflexion zwischen Christen und Muslimen erwiesen, geht es hier doch um die Mitte jeglicher Theologie und religiösen Praxis. So wird bei diesem Thema einerseits das Verbindende und Gemeinsame deutlich. Aus dem Geist des Gebets heraus aber entsteht andererseits zugleich auch jene notwendige Haltung, die es ermöglicht, das Unterscheidende und Trennende in Respekt, Wertschätzung und Demut anzuerkennen und stehen zu lassen, ohne dabei das Eigene zu verschweigen oder gar aufzugeben.“
In Form von Thesen halten Andreas Renz, Hansjörg Schmid und Jutta Sperber in ihrem zusammenfassenden Beitrag die zentralen Ergebnisse sowie offengebliebenen Fragen des Tagungsbandes „Im Namen Gottes…“ fest. Dabei erscheint das Gebet sowohl im Christentum als auch im Islam als Ausdruck der Nähe Gottes. In der konkreten Gestalt, beispielsweise im Blick auf die leibliche, kollektive oder öffentliche Dimension gebe es aber auch Unterschiede. Die Bedeutung Muhammads für islamisches und Jesu Christi für christliches Beten sind ebenso wie die Frage nach der Möglichkeit gemeinsamen Gebets Gegenstand der Thesen.
