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»Religiös« und »säkular« – Narrative Strategien ihrer Differenz und Identität

Der Aufsatz „»Religiös« und »säkular« – Narrative Strategien ihrer Differenz und Identität“ von Thomas M. Schmidt behandelt die komplexen Beziehungen zwischen den Begriffen „religiös“ und „säkular“.

Schmidt zeigt auf, dass der Säkularisierungsbegriff in der theologischen Debatte der Gegenwart hohe Popularität genießt. Da er helfen soll, den Ort von Religion in der Moderne zu bestimmen. Doch bei genauerer Betrachtung erweist sich die Thematik als äußerst vielschichtig. Schmidt arbeitet die verschiedenen Facetten des Säkularisierungsdiskurses heraus. Also von der „klassischen“ Säkularisierungsthese über neuere Ansätze, die Religion als säkularisierungsresistent ansehen, bis hin zu Charles Taylors Säkularität als „Option des Glaubens“.

Für Schmidt ist entscheidend, dass Säkularisierung nicht essentialistisch als Gegensatz von Religion zu verstehen sein. Sondern die Gleichzeitigkeit von Differenz und Identität der Bedeutungen von „religiös“ und „säkular“ wahrzunehmen. Wie Daniel Weidner in seinen Analysen zur „Rhetorik der Säkularisierung“ zeigt, oszilliert der Säkularisierungsdiskurs „zwischen historischem Verstehen und Selbstbeschreibung“. Schmidt plädiert für eine nicht dichotomisierende Sicht, um der Komplexität gerecht zu werden.

Abschließend konstatiert Schmidt: „Unter Bedingungen fortschreitender Säkularisierung sei Transzendenz immanentisiert. Der spezifische Gehalt religiöser Überzeugung und Praxis wird semantisch nicht mehr durch den Unterschied von Gott und Welt bestimmt, sondern durch die Differenz zwischen ‚religiös‘ und ’säkular‘.“

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