Güneç kommentiert in seinem Aufsatz den Beitrag von Ulrike Bechmann, zu zentralen Aspekten der Gottesbeziehung in der Bibel, aus islamischer Perspektive.
Er stimmt Bechmann zu, dass sich Gottesbilder auch aus dem jeweiligen sozialen und historischen Kontext speisen. Da sowohl im Christentum als auch im Islam Gottesbilder mehr über die Gläubigen als über Gott selbst aussagen.
Güneç hebt hervor, dass sich auch im Islam die Pluralität der Gotteserfahrung aus dem soziopolitischen Umfeld ergebe. So formierten sich in Regionen mit Armut und despotischen Herrschaftsstrukturen religiöse Widerstandsmuster, die das Gottesbild prägten. Insgesamt stimmt Güneç Bechmanns Plädoyer für eine differenzierte, kontextbezogene Hermeneutik der Gottesbeziehung zu. Er betont: „Nur wenn wir wissen, dass Gottesbilder auch Menschenbilder sind, kann eine theologisch angemessene Reflexion gelingen.“