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»Gott hat auf das Fleisch gesetzt« . Versuch einer theologischen Anthropologie zwischen Materialität und Leiblichkeit

Claudia Jahnel diskutiert die Frage, wie christliche Anthropologie das Verhältnis von Körper und Geist neu denken kann. Sie kritisiert, dass der Körper in der Theologie lange Zeit entwertet wurde, etwa wenn Augustinus den „Geist zum Dressurmeister des Körpers“ machte. Dem werden neuere Ansätze gegenüber gestellt, die den Körper aufwerten und die körperliche Erfahrung ernst nehmen. So plädiert Marcella Althaus-Reid für eine „Theologie ohne Unterwäsche“, die den ganzen Leib mit seinen Sinnen ansprechen will. Solche Ansätze wenden sich gegen eine instrumentelle Sicht auf den Körper, sei es in biologistischer Reduktion der Sexualität oder in der Ökonomisierung und Optimierung des Körpers. Dem wird eine „radikale Ästhetik des Fleisches“ und eine Theologie der Inkarnation entgegengesetzt, die die Materialität des Körpers bejaht. Neben der Kritik an Diskurstheorien, die den Körper nur als Symbol verstehen, wird auf die phänomenologische Sicht des „Leibkörpers“ verwiesen, der sich immer schon auf andere und die Welt beziehe. So könne etwa der Eros, der beim Körper beginnt, zugleich eine Erfahrung von Transzendenz eröffnen. Abschließend wird die Notwendigkeit betont, Materialität und Transgressivität des Körpers zusammenzudenken, statt sie in einem dualistischen Schema zu trennen. Eine angemessene Sichtweise müsse den Körper weder auf seine physische Beschaffenheit reduzieren, noch seine über sich hinausweisende Bezogenheit auf Andere und Transzendentes leugnen.

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