Dina El Omari beleuchtet die Verständnisweisen von Frieden und Gewalt im Koran. Dabei wählt sie eine historisch und literarisch verortete Zugangsweise zu der Heiligen Schrift, die beachtet, dass der Koran als Gottes Wort in einem Zeitraum von 23 Jahren in dialogisch-kommunikativer Form geoffenbart wurde.
Untersucht werden in dem Vortrag zum einen die Begriffe, die ausdrücklich Frieden bezeichnen (bspw. salam), zum anderen die Konzepte, die implizit etwas über Friedensvorstellungen aussagen.
Ort der Debatte um den Frieden sei im Koran insbesondere die Nachzeichnung kriegerischer Konflikte, die stets als politische Konflikte, nicht als Glaubenskonflikte auftreten. In diesem Zusammenhang spiele der Abschluss von Friedensverträgen und ihr Bruch eine wichtige Rolle. Ferner werde der Frieden im Koran als eschatologische Dimension beschrieben.
El Omari ordnet auch Verse ein, die zu Gewalt aufrufen bzw. diese legitimieren.
Schließlich behandelt sie den Begriff des inneren Friedens (sakina), der einen Seelenzustand der Gläubigen beschreibe.
Der Vortrag war Teil der Jahrestagung des Theologischen Forums Christentum – Islam: Herausforderung Frieden: Anfragen an Christentum und Islam.