Der Beobachterbericht von Jörg Ballnus fasst die Diskussionen eines Forums zusammen und widmet sich dem Verständnis des Propheten Mose im interreligiösen Vergleich.
Er arbeitet heraus, dass Mose sowohl im Christentum als auch im Islam eine zentrale Rolle spielt. Im Christentum sei Mose vor allem der Überbringer des Gesetzes und Repräsentant der Tora, zugleich aber auch Wegbereiter Jesu. Im Koran komme Mūsā nach Muhammad die zweitwichtigste Stellung zu. Des Weiteren diene er als prophetisches Vorbild.
Laut Ballnus finden sich in beiden Religionen Parallelen, etwa hinsichtlich der Verkündigung des Monotheismus durch Mose/Mūsā. Dennoch gebe es auch unterschiedliche Akzentsetzungen, etwa bei der Gottesnähe des Mūsā. Insgesamt werde Mose als Idealbild des Gottesdieners gezeichnet, das Kontinuität zwischen den Offenbarungen stifte.
Sein Fazit: Trotz unterschiedlicher Perspektiven lasse sich in Bezug auf Mose/Mūsā eine Brücke zwischen Christentum und Islam schlagen.