Wenn man die Wechselwirkungen zwischen Populismus und muslimischen Identitätskonstruktionen analysieren möchte, müsse man, so Şahin, sich zunächst die Komplexität der Identität vor Augen führen. Die religiöse Identität stelle sich dabei nur als ein Moment neben anderen dar. Noch grundlegender sei zu fragen, durch welche Akteure und auf welche Weise Identität überhaupt konstruiert werde.
Entsprechend differenziert müsse dann auch die Verhältnisbestimmung zwischen der als muslimisch-religiös konstruierten Identität und dem Populismus bzw. autoritären und extremistischen Einstellungen untersucht werden.
Der Vortrag versucht, ein hinreichend differenziertes Analyseraster zu entwerfen, mit dem diese komplexen Zusammenhänge erhellt werden können.
Dieser Beitrag ist Teil des Forums 4 („Die Rolle religiöser Identität im Verhältnis zu autoritären und extremistischen Einstellungen“) der Jahrestagung des Theologischen Forums Christentum – Islam 2022 („Rechtspopulismus und Religion. Herausforderungen für Christentum und Islam„).