„Am Ursprung des Korans und folglich der Grundlage des Islams steht […] eine bemerkenswerte Betonung der Verpflichtung des Glaubenden, im wohltätigen Handeln für andere zu sorgen und zugleich zu achten auf die umfassenderen sozialen Fragen wirtschaftlicher Gerechtigkeit.“
Farid Esack untersucht in seinem Aufsatz das Thema der wirtschaftlichen Gerechtigkeit in den frühen mekkanischen Suren. Entscheidend für den Zugang zu diesem Thema werden die Beschreibung des Menschen sowie der Eigenschaften und Handlungen Gottes herausgestellt. Hierbei betont Esack unter anderem die Bedeutung des individuellen Maßstabs der Verantwortung des Menschen sowie Gottes Selbstverpflichtung auf die Sorge um die Unterdrückten. Untersucht werden weiterhin die Bedeutung der Visionen des Jüngsten Tags sowie das Verhältnis von Glaube und Wohltätigkeit. Zu diesem Verhältnis werde deutlich: „In den frühen koranischen Offenbarungen bedingt und erfordert der Glaube die moralische Rechtschaffenheit.“ Persönliche Wohltätigkeit könne so als „Feuerprobe des Glaubens“ sowie „die Lehre aller Tugend“ verstanden werden. Schließlich fragt Esack danach, inwiefern die moralischen Aufforderungen der frühen mekkanischen Suren über den individualethischen Bereich hinausgehen und eine soziale Dimension der Verantwortung enthalten.
Eine Aufzeichnung des Vortrags auf Englisch ist hier abrufbar.