Dr. Frank van der Velden geht der Frage nach, ob es eine politische Theologie oder zumindest theologische Argumente gebe, welche die AfD und ihr nahestehende intellektuelle Kreise vertreten.
Dafür analysierte er anhand von Materialien der AfD zunächst, wie diese sich 2017 im Jahr des Reformationsjubiläums zu diesem Ereignis positionierte. Luther sei dort als Gründungsvater der deutschen Nation dargestellt worden, „der nicht zerstören wollte, was war, sondern wiederherstellen, was zuvor verloren ging.“ Die AfD sehe sich angesprochen von Luther, wenn dieser fordere, dass man dem Volk „aufs Maul schauen“ und endlich den so genannten „kleinen Leuten“ Gehör verschaffen solle.
Weiterhin schildert van der Velden, wie es der AfD gelinge, sich als Diskurspartnerin, auch in Teilen der Kirche, zu etablieren.
Der Vortrag war Teil des Kolloquiums „Rechtspopulismus und Religion“ im November 2022.