„Will die katholische Kirche ihren Anspruch erfüllen und für eine lebendige Demokratie eintreten, muss sie eben um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen selbst sich demokratischen Prinzipien und einer demokratischen Kultur verpflichten, also Vielfalt bejahen und Demokratie fördern.“
Claudia Danzer von der Universität Freiburg skizziert eine katholisch-theologische Perspektive auf Herausforderungen der Theologien durch Rechtspopulismus. Was kann katholische Theologie von der empirischen Forschung lernen? Warum braucht es eine diversitäts-sensible Theologie und wie kommen wir dahin?
Das erfordere „eine kritische Prüfung der eigenen Theologieproduktion hinsichtlich wirkender Diskriminierungsmuster“ und einen Abbau von „Ideologien der Ungleichwertigkeit“. „Autoritäre Dynamiken“ seien als „gesamtgesellschaftliches Phänomen“ zu begreifen und gerade auch in kirchlichen Kreisen wirksam. Das gelte besonders für Antifeminismus und Sexismus als „ideologischem Anker“, wie Danzer mit Bezug auf die aktuelle Autoritarismus-Studie ausführte. Von der empirischen Rechtsextremismus- und Demokratie|forschung müsse Theologie lernen, Prävention gegen die eigene Anfälligkeit für rechtsextremistische Einstellungsmuster im eigenen konfessionellen Zusammenhang zu leisten.
Der Vortrag war Teil des Kolloquiums „Rechtspopulismus und Religion“ im November 2022.