Im vorliegenden Aufsatz geht es Christoph Schwöbel darum, „die strukturellen Charakteristika zu entfalten, die für das Verständnis der christlichen Theologie entscheidend sind und ein sinnvolles Gespräch im Vergleich und Kontrast mit der islamischen Theologie ermöglichen.“ Der Feststellung, dass alle Religionen denkende Religionen seien, folgt die genauere Untersuchung der Rationalität innerhalb eines dialogischen Paradigmas, das für Christentum, Judentum und Islam charakteristisch sei. Als Strukturmomente des christlichen Glaubens, die er in das Gespräch mit dem Islam bringt, entfaltet Schwöbel beispielsweise die Bedeutung des Glaubens, christliche Theologie als Auslegungswissenschaft der biblischen Texte, die Welt als eine deutbare zeichenhafte Wirklichkeit sowie den Gottesdienst, in dem die verschiedenen Strukturen zusammenfließen. Deutlich werde bei dieser Untersuchung:
„Je intensiver man sich Geschichte und Gegenwart der christlichen Theologie in der Tiefe ihrer historischen Erstreckung und in der Breite ihrer gegenwärtigen Praxisformen vor Augen führt, desto deutlicher wird, dass das Selbstverständnis der christlichen Theologie nicht ohne ein Verständnis der Anderen formuliert werden kann, in Beziehung zu denen sie ihr Verständnis ihrer selbst zu erfassen versucht.“