Alexander Yendell untersucht in seinem Vortrag, in welchem Zusammenhang Religion, Religiosität und Autoritarismus zu Rechtsextremismus sowie antisemitischen und muslimfeindlichen Einstellungen stehen. Hintergrund dieser Untersuchung bildet, dass religiösen Menschen oftmals Ethnozentrismus, Intoleranz oder Extremismus zugeschrieben werden (beispielsweise in der PEW-Studie aus dem Jahr 2008).
Den theoretischen Analyserahmen findet er in den Überlegungen zum autoritären Syndrom und der Social Identity Theory. Die Studien, auf welche sich Yendell bei seiner Analyse stützt, sind neben der Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem Jahr 2020 die daran anknüpfende Studie „Kirchenmitgliedschaft und politische Kultur“.
Yendell zeigt, dass intrinsisch motivierte Religiosität eher mit Toleranz gegenüber anderen Religionsgemeinschaften einhergeht und religiöse Praxis sogar einen immunisierenden Charakter haben kann.
Demgegenüber haben für die untersuchten Einstellungen eine autoritäre Persönlichkeit und Verschwörungsmentalität die stärkste Erklärungskraft. Ebenso relevant sei ein angstbesetztes Gottesbild sowie der Hang zum Aberglauben. Weiterhin lasse sich eine Pfadabhängigkeit zwischen Erziehung, Persönlichkeit und rechter Gewalt nachweisen.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse fragt Yendell schließlich Ergebnisse, wie sie aus der PEW-Studie hervorgegangen sind, an.