„Das Verhältnis von Islam und Christentum wurde über Jahrhunderte von stark abgrenzenden, antithetischen oder gar dualistischen Modellen geprägt, die sich bis heute gesellschaftlich und politisch auswirken. Die Abgrenzung des Islam vom Christentum knüpft an koranische Aussagen an und zieht sich von dort bis in die Gegenwart durch. Christliche Abgrenzungen entspringen der theologischen und sozialen Auseinandersetzung mit einer konkurrierenden Religion, die im Spektrum der Religionen die größte Infragestellung des christlichen Offenbarungsanspruchs darstellt.“
Die Einführung in den Tagungsband Identität durch Differenz? Wechselseitige Abgrenzungen in Christentum und Islam legt ausgehend von der eingangs zitierten abgrenzenden Verhältnisbestimmung die Entwicklung des christlich-muslimischen Verhältnisses und entsprechender Dialogbemühungen dar. Hierin werden die Titelbegriffe Identität und Differenz eingebettet und in ihrer Beziehung zueinander betrachtet. Diese einleitenden Überlegungen leiten über in eine Vorstellung der einzelnen Fragestellungen der Bandbeiträge.