Ort:Stuttgart-Hohenheim
Christliche und islamische Theologie angesichts digitaler Transformation
Die digitale Transformation bringt nicht nur neue technische Möglichkeiten, die wissenschaftliche ebenso wie religiöse Praxis und Glaubenskommunikation mitbeeinflussen werden. Sie geht verändert auch Strukturen menschlicher Lebens-, Welt- und Sinnverhältnisse, was für die Theologien grundlegende Fragen aufwirft:
Die theologischen Anthropologien haben die menschliche Sehnsucht nach Heil und gelingendem Leben klassischerweise zusammen gesehen mit einer nicht reduzierbaren Körperlichkeit und Verletzlichkeit menschlichen Lebens. Wie steht es um das Verständnis des Menschen angesichts neuer trans- und posthumanistischer Visionen?
Welche ethischen Kriterien sind heranzuziehen oder zu entwickeln im Blick auf die vielfältigen normativen Fragen, welche neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Virtualität aufwerfen? Wie verhalten sich neue technische Möglichkeiten zu bestehenden Asymmetrien, gesellschaftlichen und globalen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten? Welche Verschiebungen erfahren ethische Fragen nach Verantwortung, Zurechenbarkeit und moralischen Attributen im Zusammenhang mit Automatisierung, Robotik und KI?
Wie verändern sich durch digitale und unmittelbarere Zugangswege zu religiösen Inhalten, durch digitale Verfügbarkeiten und Auswertungsmöglichkeiten grundlegende Strukturen der Vermittlung von Authentizität und Autorität in religiösen Kommunikationszusammenhängen? Was bedeuten neue Formen der Quellenhermeneutik für theologisch-wissenschaftliche Arbeitsformen?
Welche Arbeitsanstöße müssen die Theologien in diesem Feld aufnehmen, welche Impulse können oder müssten sie andererseits einbringen? Und welche Rolle kann überhaupt Religion und religiösen Akteuren zukommen in der digitalen gesellschaftlichen Transformation?