In welcher Weise werden Religionen, insbesondere Christentum und Islam, in den Medien dargestellt und wie kann hier populistischen Vereinnahmungen entgegengewirkt werden?
Die Diskussion im Rahmen der Jahrestagung des Theologischen Forums Christentum – Islam 2022 („Rechtspopulismus und Religion. Herausforderungen für Christentum und Islam“ gibt Frau Nothelle und Frau Schmidt die Gelegenheit wechselseitig ihre Vorträge zu kommentieren und weiterführende Gedanken zu entwickeln. Nothelle hatte zuvor über „(Christliche) Religionsbiler in den Medien und die Herausforderung publizistischer Vereinnahmungen“, Schmidt über „Islambilder in den Medien und die Herausforderung populistischer Vereinnahmungen“ gesprochen.
Dabei unterstrich Nothelle, dass bei der Berichterstattung über muslimisches Leben in Deutschland neben dem Aspekt der Religion immer auch Themen der Migration und des Umgangs mit dem (vermeintlich) Fremden eine große Rolle spielten. Interessant sei zu überlegen, wie sich in dieser Hinsicht auch die Darstellung des christlichen Glaubens in den Medien verändere. Denn auch christliche Hintergründe würden heute in großen Teilen der Gesellschaft und der Medien als etwas Fremdes wahrgenommen. Schmidt lenkt den Blick auf die ihrer Meinung nach aufschlussreiche Unterscheidung zwischen traditionellen und sozialen Medien mit ihrer jeweilig spezifischen Berichterstattung über Religion.
In der sich anschließenden Diskussion mit dem Publikum wird insbesondere bedacht, wohin sich die mediale Aufbereitung entwickelt, welche Räume es für eine positive Veränderung der Darstellungsweisen brauche und wie die Rolle der Rezipient*innen zu bestimmen ist.