“ Wenn es stimmt, was die 138 islamischen Gelehrten in ihrem Offenen Brief von 2007 an die Christenheit schreiben, nämlich dass auch aus islamischer Sicht das Doppelgebot der Gottes- und der Nächstenliebe die gemeinsame Basis des Dialogs zwischen Christen und Muslimen darstellt, dann ergeben sich für die Zukunft des Gesprächs und des Zusammenlebens neue, bislang ungeahnte Perspektiven.“
Solchen ungeahnten Perspektiven sind die Beiträge und Diskussionen der Jahrestagung des Theologischen Forums Christentum – Islam 2008 nachgegangen. Andreas Renz und Abdullah Takım fassen die Linien der verschiedenen Überlegungen zusammen und führen sie weiter. Sie nehmen neben den anthropologischen und theologischen Grundlagen der ethischen Veranwortung die folgenden vier Bereichsethiken in den Blick: Verantwortliches Zusammenleben in der Familie und zwischen den Generationen, Verantwortung bei der Gestaltung des politischen Gemeinwesens, Verantwortung im wirtschaftlichen Handeln und Verantwortung in der Biomedizin und -technik. Daran anschließend folgt die Skizze einer Verhältnisbestimmmung theologischer Ethik und gesellschaftlicher Debatte über moralische Fragen.