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Konversionen als Anlass für gemeinsame Lernprozesse von Christen und Muslimen. Empirische und theologische Aspekte eines kontroversen Phänomens

Simone Sinn befasst sich in ihrem Aufsatz mit dem Phänomen der Konversion, also dem Wechsel der Religionszugehörigkeit, aus theologischer Perspektive. Sie zeigt auf, dass Konversion ein Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und kollektiver Verbindlichkeit darstellt und sowohl Aktivität als auch Passivität beinhalten kann. Anhand sozialwissenschaftlicher Forschung werden individuelle, soziale und kulturelle Faktoren analysiert, die bei Konversion eine Rolle spielen. Aus christlich-theologischer Sicht gründet Glaube letztlich in Gott, weshalb kein Mensch einen anderen im eigentlichen Sinne bekehren kann. Dennoch ist Konversion mitunter ein Akt des Widerstands gegen bestehende religiöse Systeme. In der Praxis stellt sich Konversion als Herausforderung für Seelsorge und interreligiösen Dialog dar. Sinn plädiert dafür, Konversionserfahrungen ernst zu nehmen und als Chance für Lernprozesse in den Religionsgemeinschaften zu nutzen. In ihren Worten: „Die Konversionserfahrung einzelner Mitglieder kann zur Lernerfahrung für die Religionsgemeinschaft selbst und für das interreligiöse Miteinander werden.“

Der Textbeitrag wurde im Forumsband „Zeugnis, Einladung, Bekehrung. Mission in Christentum und Islam“ veröffentlicht.

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